Seit der Wende kümmert sich Armin Gutsche im Vorstand um den Eisenbahner Sportverein Wittenberge

Treue Seele: Armin Gutsche bringt sich seit 30 Jahren in die Geschicke des ESV Wittenberge mit ein

„Er ist jung geblieben und ganz entspannt“ – das sagt Thorsten Beckendorf, 2. Vorsitzender des Eisenbahnersportvereins (ESV) Wittenberge über Armin Gutsche. Unlängst feierte der Vorsitzende des ESV seinen 60. Geburtstag. Als Geschenk erhielt er nicht nur einen Präsentkorb vom Verein, auch der Kreissportbund hatte sich für Armin Gutsche eine Überraschung ausgedacht: KSB-Geschäftsführerin Birka Eschrich überreichte dem Geburtstagskind die Goldene Ehrennadel des KSB. Nicht für den Geburtstag, sondern für seine Treue zum Verein und sein unermüdliches, ehrenamtliches Engagement. Gleich nach der Wende hat Thorsten Beckendorf den damals 2. Vorsitzenden Gutsche in seiner Funktion als Sponsor des ESV als jemanden kennengelernt, „der immer für den Verein da ist, und da ist, wenn du ihn wirklich brauchst“.

Bei Lok Wittenberge gab es 20 Sportabteilungen zu DDR-Zeiten

Seit seiner Kindheit ist Armin Gutsche sportlich aktiv, spielte Fußball bei Lok Wittenberge. „Ich war allerdings ein Spätzünder“, sagt Gutsche über die Anfänge mit 15 Jahren. Tatsächlich habe er vorher mit Flossenschwimmen seine sportliche Laufbahn begonnen. „In der Jahnschule in Wittenberge gab es eine ganz kleine Schwimmhalle mit einem Becken, das nicht länger als 15 Meter war.“ Dort wurde trainiert, besonders die Wenden. „Das hat uns bei Wettkämpfen in Wismar, Rostock oder Schwerin immer Vorteile gebracht und damit vordere Plätze. „Zur Wende war ich zweiter Mann hinter Ulrich Kaliske“, erzählt Armin Gutsche aus der jüngeren Vergangenheit. Es galt, den Verein in die neuen Zeiten zu überführen. Immerhin zählte der jetzt ESV genannte zu DDR-Zeiten als Lok Wittenberge noch 20 Abteilungen. „Das war bestimmt nicht einfach“, sagt Thorsten Beckendorf, „und ich bin sicher, dass es ohne die Arbeit von Armin den Verein heute nicht so geben würde.“ 1995 wurde Gutsche zum 2. Vorsitzenden gewählt, 2014 zum Chef des Vereins mit zur Zeit an die 500 Mitglieder – und damit größten von Wittenberge.

Fußball-Landesmeisterschaft der Altherren und Altsenioren nach Wittenberge geholt

Von den 20 Abteilungen sind zur heutigen Zeit noch zwölf zu verwalten: Kraft- und Radsport, Gymnastik und Seniorensport, Tischtennis, Schach, Ringen und Leichtathletik sowie die große Zwergen-Turngruppe. Bei den Fußballern ist heute noch die Altherren-Riege aktiv, allerdings in einer Spielgemeinschaft mit Veritas. Und hier findet sich auch Armin Gutsche als Sportler und als Funktionär. Kurz vor dem ersten Lockdown ist es Gutsche und dem ESV im vergangenen Februar gelungen, die Fußball-Landesmeisterschaften für Ü35- und Ü50-Mannschaften nach Wittenberge zu holen.„Das kriegst du nur alle zehn, 15 Jahre hin“, so Gutsche. Und auch nur dann, wenn alle zusammenhalten. Solidarität ist das große Motto vom ESV-Vorsitzenden. Ein paar Abteilungen sind es, die intensive, auch finanzielle Betreuung, bedürfen. Wenn möglich werden Förderungen beschafft, „die gibt es aber meistens nur, wenn du mindestens an Landesmeisterschaften teilnimmst wie die Ringer oder Leichtathleten.“ Jetzt kommt der Solidargedanke ins Spiel, denn von dem, was bei anderen Abteilungen übrig bleibt, werden Kosten für Wettkämpfe und den Vereinsbus bestritten. Stolz ist Gutsche auch auf Großveranstaltungen, die sein Verein in der vergangenen, nicht pandemisch beeinflussten, Zeit jährlich gestemmt hat. Dazu zählen das Stadionfest der Leichtathleten, Ringer- und Schach- sowie Tischtennisturniere. „Das sind fast alle Großveranstaltungen, die in Wittenberge stattfinden.“

Minigolfplatz auf dem ESV-Gelände geplant

Diese fallen 2021 wegen der Corona-Beschränkungen zum großen Teil wahrscheinlich weg. Aber es gibt noch genug anderes zu tun für den umtriebigen Ehrenamtler. „Wir wollen das Vereinsgelände auf Vordermann bringen.“ Da wurde ein Kleinfeldplatz für die Altherren-Mannschaften angesät, eine Minigolfanlage für Feiern ist geplant. In der ESV-Sporthalle am Deich werden nach den Sanitärräumen noch die Toiletten „auf Zack“ gebracht. Und überall ist der 60-Jährige dabei. „Einer muss ja den Hut aufhaben“, sagt der Macher zu seinem Engagement.

“Quelle: sportbuzzer.de”