Talente finden, für Sport begeistern: Die Talentiade-Serie des Landessportbundes war schon vor dem Corona-Lockdown wichtig und beliebt. Und nach dem Stillstand dürfte sie weiter an Stellenwert gewinnen. Wie sie diese wichtige Rolle künftig noch besser ausfüllen und auf welche Basis sie dabei zurückgreifen kann, darüber haben gestern und heute im Sport- und Bildungszentrum Lindow Trainer der Landesfachverbände, Vertreter der Stadt- und Kreissportbünde sowie die Schulsportberater des Landes diskutiert. Tenor dabei: Die bisherige Entwicklung ist eine Erfolgsgeschichte, die aber alles andere als ein Selbstläufer ist – auch und gerade in der Zukunft.
Unbestritten war und ist dabei: Die positive Entwicklung der Serie seit ihrem Start 2007 sucht seinesgleichen in Deutschland. Das belegen nun auch Zahlen und Fakten, die Prof. Reinhold Kliegl in Lindow präsentierte. Allein schon der Umfang der Daten – in den vergangenen Jahren sammelte die Uni Potsdam durch die der Talentiade zugrunde liegenden EMOTIKON-Studie mehrere Hundertausend Datensätze – machen die Serie zu einem großen Erfolg. Der Erfolg soll nun weiter verstetigt werden und noch mehr Kinder in den Sport im Allgemeinen und in den Nachwuchsleistungssport im Besonderen bringen. Denn das beweisen die Zahlen auch: Aktuell ist es wichtiger denn je, Kindern Sport und Bewegung nahe zu bringen. Damit wächst auch der Stellenwert der Talentiade als Schaufenster des Sportlandes, in welchem es dem Nachwuchs die enorme Vielfältigkeit und diversen Möglichkeiten des Sports präsentiert. Und dieses Schaufenster trifft auf breites Interesse, denn jedes zweite teilnehmende Kind ist laut der Studie in keinem Verein sportlich aktiv. Daran soll die Talentiade zunehmen etwas ändern.
Wie das gehen kann, welche Hindernisse dafür genommen und welche Unterstützungen dabei benötigt werden, thematisierten anschließend die Experten aus Theorie und Praxis. Dabei kamen zahlreiche Vorschläge zur Sprache – von standardisierten Übungen in den einzelnen Sportarten über eine zweite zusätzliche Talentiade-Serie in höheren Altersklassen bis hin zu einer noch besseren Verzahnung von Sport und Schulverwaltung im Land.
Info: Zu den einzelnen Talentiade werden jedes Jahr Drittklässler eingeladen, die beim im Vorfeld durchgeführten EMOTIKON-Test überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt haben. Mit dem Test, der von der Uni Potsdam entwickelt und begleitet und im Sportunterricht durchgeführt wird, lassen sich Kinder mit besonderen motorischen Fähigkeiten erkennen. Ziel der Talentiaden – in Corona freien Jahren waren es bis zu 28 Veranstaltungen pro Jahr – ist es, auf lokaler Ebene Talente und Sportvereine bzw. Landesstützpunkte zusammenzubringen. Unter fachkundiger Betreuung können die Talente ihr motorisches Können in sportartbezogenen Tests unter Beweis stellen und die Bewegungsvielfalt der vertretenen Sportarten kennen lernen.
Quelle:lsb-brandenburg.de